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Archiv für den Monat: Dezember 2015

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2014 Iphöfer Scheurebe Kabinett

Weingut Ernst Popp, Iphofen

Donnerwetter! Das Weingut Popp ist mir zwar schon seit langen Jahren ein Begriff, aber in letzter Zeit haben sich die Erfolge und Auszeichnungen derart gehäuft, dass man nicht mehr nur von Winzerglück sprechen kann. Für mich liegt ganz klar auf der Hand, dass hier jemand weiß was er tut und eine genaue Vorstellung davon hat was er will.

So schreibt der „Gault Millau“-Weinguide treffend, aber mit etwas Understatement wie ich finde: „Maria Popp sowie ihre Söhne Johannes und Ernst haben die stattliche Betriebsfläche von 28,5 Hektar gut im Griff. Das Potenzial der guten Lagen in Iphofen und Rödelsee wird genutzt.“
Zum einen sind die Lagen nicht einfach nur gut, sondern teilweise hervorragend. Vor allem zehrt man hier auch vom Potential vieler alter Rebanlagen aus den 70er-Jahren. Zum anderen wird das Potential nicht einfach nur genutzt, sondern gar hervorragend ausgeschöpft.

2014-iphoefer-scheurebe-kabinett-feinherbSo umfasst der Reigen der Prämierungen alleine heuer und letztes Jahr einen phantastischen 1. Platz bei „best of riesling 2014“, “, dem größten Riesling-Wettbewerb der Welt, einen 1.Platz bei „Best of Gold“ in der Kategorie „Edelsüß“, einen 1.Platz und die „Goldene Rebschere“ beim „Internationalen Silvanerpreis“ in der Kategorie „Basic“ (der Wein, 2014 Iphöfer Kalb Silvaner Kabinett trocken, ist im Shop übrigens noch erhältlich).
Als Sahnehäubchen kam Anfang November noch der „Bayerische Staatsehrenpreis“ hinzu.
Mit diesem besonderen Preis wird das konsequente Qualitätsstreben über viele Jahre hinweg honoriert, welches nur Topbetriebe auszeichnet.

Zwar liegt der Focus im Anbau beim Weingut Ernst Popp ganz klar auf den fränkischen Klassikern Silvaner (40 % Flächenanteil), Müller-Thurgau und Riesling, aber mit der 2014er Scheurebe Kabinett beweisen die Brüder Johannes und Ernst Popp nicht nur ihre Vielseitigkeit, sondern auch, dass Sie Aromasorten beherrschen. Die keuperhaltigen Böden der Ipföfer Weinbergslagen bieten beste Voraussetzungen und so mag es kaum verwundern, dass Scheurebe-Weine aus dem Steigerwald unter Kennern hoch geschätzt werden.

Was mir besonders gut an unserem „Wein der Woche“ gefällt, ist seine aromatische, sortentypische Art bei gleichzeitiger Diskretion. Da ist nichts Vorlautes im Spiel, wie bei so vielen anderen Sortenvertretern, die in der Art übereifriger, strebsamer Schüler „hier“, „hier“ zu rufen scheinen und gleichzeitig mit dem Finger schnippen um noch mehr auf sich aufmerksam zu machen. Da ist sehr wohl die Duftigkeit einer guten Scheurebe in der Nase vorhanden mit exotischen Frucht-Aromen und herrlich floralen Tönen, aber dem Wein geht alles Vordergründige ab. Er scheint förmlich zu schweben, so luftig wirkt das Nasenbild.
Man getraut sich kaum den ersten Schluck zu nehmen, so groß ist die Angst die Versprechungen der Nase könnten im Geschmack enttäuscht werden. Aber weit gefehlt. Der Wein besitzt solch einen feinen Schliff und eine filigrane, elegante Art am Gaumen, dass man unmittelbar rätselt, ob man ihn lieber riechen oder trinken mag. Und während man ständig hin und her gerissen ist und am Glas schnüffelt und wieder einen Schluck trinkt, ist auch schon die Flasche geleert. Feinherbe Scheurebe at its best! Panta rhei! Auch die Popp’sche Scheurebe? Logisch! Und für 6,90 Euro bei Frankenweinliebhaber erhältlich.

Bergtheimer Winzerglühwein auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt

Weißer Glühwein, roter Glühwein und alkoholfreier Apfelpunsch vom Privat-Weingut Schmitt aus Bergtheim: Auf diesen Genuss kommen die Besucher des Würzburger Weihnachtsmarktes. Denn wie auch schon im vergangenen Jahr wird der Winzerglühwein aus Bergtheim am traditionsreichen Michels Glühweinstand und an der neuen Weihnachtspyramide am oberen Markt ausgeschenkt. Alle drei Heißgetränke erhielten 2015 die Gold- beziehungsweise Silbermedaille bei der Verkostung der Genießerzeitschrift „Selection“.

20151205_180523Bei einer entspannten Tasse Glühwein können die Besucher über den traditionellen Würzburger Weihnachtsmarkt schlendern, dessen rund 100 Stände noch bis zum 23. Dezember geöffnet haben. Der Winzerglühwein aus Bergtheim wird unter anderem aus Orangen, Äpfel, Zimt, Nelken, Vanilleschoten und Kardamom hergestellt. Der Rest ist Winzergeheimnis.

Das Weingut Schmitt macht selbst bereits seit elf Jahren Glühwein. Anfangs nur von Rotwein, dann kam der Weiße hinzu und seit fünf Jahren der alkoholfreie Apfelpunsch. „Wir sind stets am Ausprobieren und am Verfeinern der Rezeptur. Wein und Gewürze sind von Natur aus nicht jedes Jahr gleich. Mal ist mehr Oechsle im Wein, mal mehr oder weniger Aromenausbeute im Zimt oder in der Nelke“, erklärt Anja Schmitt-Kraiß, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Frank Kraiß Betriebsnachfolgerin des Privat-Weinguts ist. Die Gewürze ziehen ein halbes Jahr im Wein, damit sich der feinaromatische Geschmack im Wein vereint. Auch Cocktailrezepte mit kaltem Glühwein werden immer mehr zum Thema.

Die größte Herausforderung für das Weingut Schmitt ist es, den Weinliebhabern zu zeigen, dass es nicht nur in den Ballungsgebieten Randersacker und Volkach guten Wein gibt, sondern eben auch in Bergtheim. Dort finden auf dem Hof zahlreiche Veranstaltungen statt. Neben Geburtstagen und Hochzeiten ist der eigene Weihnachtsmarkt ein Fixpunkt im Kalender des Weinguts.

Der Wein wird allerdings in Würzburg nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt ausgeschenkt, sondern beispielsweise auch in der Sternbar, im Sternbäck und im Brauerei-Gasthof Alter Kranen. Beim Würzburger Weindorf gibt es ihn an den Ständen „Zum Weinritter“ und „Schömig’s zum Hirschen“. Natürlich können Sie ihn sich auch bequem über www.frankenweinliebhaber.de bestellen.

In der Frankenschau des Bayerischen Fernsehens kam vor Kurzem ein Beitrag zur Glühweinproduktion in Bergtheim. Hier können Sie ihn sich ansehen.

2014 Blanc de Noir trocken (Pinot Noir)

Weingut Ludwig Schmitt, Gerbrunn

Erst vor kurzem schrieben wir vom Prestige des Champagners und der wenig bekannten Tatsache, dass der „Schwarzriesling“ ein gewichtiger Bestandteil seiner jahrgangslosen Cuvée-Varianten ist. Heute haben wir es mit dem anderen roten „Cuvée-Partner“ zu tun, dem Pinot Noir oder hier bei uns in Deutschland besser als Spätburgunder bekannt.

Falls Ihnen jetzt gedanklich der Einwand in den Sinn kommt, dass Champagner aber doch hell wie Weißwein ist, dann sind Sie beim Lesen dieser Zeilen der Lösung des Rätsels schon ganz nahe. Für 2013-blancdenoir-kabinett-trockenseinen „Blanc de Noir“ hat Winzer Ludwig Schmitt die reifen und gesunden Spätburgundertrauben „unverletzt“ auf die Kelter gebracht und sofort abgepresst, bevor die Farbpigmente aus der Beerenhaut in den Saft übergehen konnten. Voilà, das ist schon das ganze Geheimnis. Deshalb auch die Bezeichnung „Blanc de Noir“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Weiß von Schwarz“, also ein Weißwein aus schwarzen bzw. roten Trauben.

Vor dem Öffnen einer Flasche „Blanc de Noir“ sind wir stets gespannt, mit welcher Farbschattierung der Wein ins Glas kommt, erinnern manche Vertreter dieser Gattung doch eher an einen Weißherbst. Beim Einschenken des ersten Probeschluckes entpuppt sich der 2014er vom Weingut Schmitt gleich als würdiger Vertreter seiner Gattung. Er funkelt wunderbar strohgelb im Glas. Das Nasenbild ist sehr dezent, keine vordergründige Frucht drängt sich auf. Am ehesten nehmen wir noch etwas gelbe Pflaume wahr. Lyrisch formuliert, erinnert der Duft an einen sommerlichen Kräutergarten nach einem erfrischenden Regenschauer. Hier wird eher die feine Klinge bevorzugt. Freunde intensiver Reize werden Ihr Geschmacks-Glück wahrscheinlich woanders suchen müssen.

Auch am Gaumen überzeugt der „Weißgekelterte“ von Ludwig Schmitt durch Eleganz und Feinheit. Dafür zeichnet in erster Linie die saftige und lebendige Säure verantwortlich, welche für viel Spiel am Gaumen sorgt, ohne aggressiv zu sein. Geschmacklich kommt vornehmlich eine zarte Würze in Verbindung mit mineralischen Noten zum Tragen. Auch am Gaumen zeigt sich wenig Frucht. Aber das ist kann in gewisser Hinsicht auch von Vorteil sein.
Das große Plus solcher Weine ist in unseren Augen ihre hervorragende Eignung als vielseitiger und anpassungsfähiger Speisenbegleiter. Egal ob zu Sushi, zum „Wiener Schnitzel“ oder zu Fischgerichten in sämtlichen Varianten: Ein guter „Blanc de Noir“ geht immer!

Der Wein kann bei Frankenweinliebhaber für 8,00 Euro (zzgl. Versand – ab 12 Flaschen versandkostenfrei) bestellt werden.

Großer Andrang bei der „Nacht der offenen Weinkeller“ in Würzburg

Es war einiges los am Samstagabend in Würzburg: Der Weihnachtsmarkt eröffnete am Wochenende, an Hochschulen fanden für Studenten und Eltern Erstsemesterveranstaltungen statt. Zudem hatten einige Geschäfte sogar bis 23 Uhr geöffnet. Auch die „Nacht der offenen Weinkeller“ war am Freitag und Samstag zweifelsohne ein echtes Highlight.

Juspi2Zum sechsten Mal luden die vier Würzburger Prädikatsweingüter zu diesem besonderen Event ein. Das Bürgerspital, das Juliusspital, der Hofkeller sowie das Weingut am Stein hatten jeweils ein Special parat. So spielte beispielsweise im Bürgerspital am Samstagabend die Würzburger Band „Famos“, ein paar Ecken weiter folgte im Juliusspital ein DJ auf die Musik eines Saxofon-Quartetts. Die Weingüter platzten aus allen Nähten, aufgrund von Brandschutzauflagen war die Zahl der Besucher an manchen Orten sogar begrenzt.

Die „Nacht der offenen Weinkeller“ war jedoch nicht die letzte Veranstaltung der Weingüter im Jahr 2015, welche dem Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V. (VDP) angehören. Im Bürgerspital findet am 11. Dezember die „Freitags-Weinprobe im Turmkeller“ statt. Sie beinhaltet für einen Preis von 24 Euro sechs Weine sowie einen Sekt und wird mit Mineralwasser und fränkischem Bauernbrot ergänzt. Darüber hinaus ist die Führung durch den Holzfasskeller für alle Teilnehmer ein besonderer Höhepunkt. Alle weiteren Informationen dazu gibt es hier.

Kellerführung inklusive Weinprobe

Zwischen den Jahren kann man zudem einen Blick hinter die Kulissen des Juliusspitals werfen. Am 27. Dezember 2015 sowie am 2. und 3. Januar 2016 um lädt das Weingut jeweils um 17 Uhr zur Kellerführung ein, die am historischen Figurenbrunnen im Park des Juliusspitals beginnt. Sie dauert inklusive einer Weinprobe mit drei Weinen etwa eineinhalb Stunden und kostet 12 Euro. Da eine Anmeldung nicht erforderlich ist, kann jeder Interessent an den Tagen auch spontan vorbeischauen. Dazu erhalten Sie hier alle wissenswerten Informationen.

Mitmach-Küchenparty in familiärer Atmosphäre

Bereits zum zweiten Mal fand auf dem Weingut Bausewein in Iphofen die 2. Mitmach-Küchenparty statt. Die Winzer-Familie lud zum Schnibbeln, Kochen und Essen ein und erlebte eine ebenso entspannte und lockere Atmosphäre wie im vergangenen Jahr – dabei wurde die Teilnehmerzahl (15 Personen) bewusst gering gehalten.

Mitmachkuechenparty-2Laut Sabrina Bausewein hatte man bei dieser Veranstaltung schon im vergangenen Jahr sehr positive Erfahrungen gemacht: „Die meisten, die im letzten Jahr dabei waren, haben sich für dieses Jahr auch wieder angemeldet. Wir waren sehr erfreut über die Motivation der Teilnehmer. Alle waren sehr aktiv und lebendig.“ Sie betont zudem, dass es sich bei der Küchenparty nicht um einen Kochkurs handelt. Es wird gemeinsam gekocht und die Teilnehmer können jederzeit Fragen stellen.

Mitmachkuechenparty-1Die Veranstaltung, bei der die Familie Bausewein komplett vertreten war, begann um 16 Uhr in der Winzer-Weinstube. Sabrina Bauseweins Ehemann Matthias Popp war ebenso mit dabei wie Sabrinas Eltern Ursula und Karl Josef Bausewein. Die Anwesenden erhielten damit bei der Mitmach-Küchenparty einen umfassenden Blick hinter die Kulissen des Weinguts.

Kochwein inklusive

Auf welche kulinarischen Köstlichkeiten sich die Gäste an diesem Abend besonders freuen durften? „Es gab ein 4-Gänge-Menü geben, das aus regionalen und saisonalen Zutaten bestand“, verrät Sabrina Bausewein. Selbst gebackenes Brot, selbst gemachter Brotaufstrich, Rote Bete mit Ziegenkäse sowie um ein Braten mit Apfelkruste und Kürbispommes standen auf dem Plan.

Zu einem guten Essen durfte der Wein natürlich nicht fehlen. Welche Sorte es zu welchem Gang gibt, legten die Bauseweins kurzfristig fest: „Wir haben das intuitiv gemacht und die Weine quer verkostet. So sieht man am besten, wie welche Sorte wirkt und wem welcher Wein am besten schmeckt. Während das Essen zubereitet wurde, gab es Kochwein.“ Die Mitmach-Küchenparty soll im Kalender des Weinguts Bausewein eine feste Einrichtung werden und jährlich stattfinden.