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Archiv für den Monat: April 2016

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2015 Rotling halbtrocken

Weingut Bausewein, Iphofen

Nach kurzem Hin- und Herüberlegen, was für einen Wein ich Ihnen diese Woche vorstellen könnte, habe ich mich dann doch zügig für den neuen Jahrgang vom Rotling der Winzerfamilie Bausewein aus Iphofen entschieden.

2015-rotlingUnd zwar aus dem ganz einfachen Grund, weil der Wein auf seine Art den Frühling ins Glas zaubert und mir damit hilft, den aufkeimenden Winterblues zu vertreiben.

Wesentlich kräftiger als der Jahrgangsvorgänger kommt die aktuelle Version ins Glas. Erinnerte mich die Farbe letztes Jahr noch an einen guten, lachsfarbenen Rosé aus der Provence, so leuchtet der 2015er in kräftigem Rosa mit zartem Orangeschimmer.

In der Nase dominiert zunächst die sehr saftige und reintönige Frucht mit Anklängen von reifen Walderdbeeren. Über diese betörende Fruchtnote legt sich noch eine sahnige Note mit einem Hauch Karamell. Der 2014er Jahrgang war durch seine besonders ausgeprägte Würze, sowohl in der Nase als auch im Geschmack, determiniert. Diese fehlt beim aktuellen Jahrgang fast komplett. Nur ein Hauch frische Gartenkräuter liegt über allem, die pfeffrige Würze fehlt dieses Mal. Aber dies ist sicherlich zum Großteil einfach Ausdruck des Jahrgangs und seiner unterschiedlichen Wachstumsbedingungen und somit unbedingt begrüßenswert.

Dafür ist der neue Jahrgang insgesamt etwas hedonistischer und bereitet großes Trinkvergnügen. Aber unterschätzen sollte man ihn trotzdem nicht. Denn am Gaumen zeigt er bei aller Fruchtigkeit und Saftigkeit auch eine „seriöse“ Seite, welche sich in einer griffigen, prägnanten Struktur mit leicht phenoligen Komponenten äußert. Kurz gesagt: Bei aller Fruchtigkeit und Saftigkeit besitzt der Wein auch Grip und Struktur. Die Restsüße, immerhin bewegen wir uns im halbtrockenen Bereich, wirkt niemals aufgesetzt, sondern unterstreicht lediglich die Frucht. Zur Lammkeule (wie seinen Vorgänger) würde ich ihn nicht empfehlen, aber in ein paar Wochen spricht nichts dagegen, ihn mit kleingeschnittenen, frischen Erdbeeren und ein oder zwei Blättern Minze im Glas zu servieren. Sie werden es lieben! Versprochen!

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2012 Domina Spätlese trocken-Volkacher Ratsherr

Weingut Walter Erhard, Volkach

Walter Erhard hat klare Vorstellungen von seinen Weinen und Ihrer Qualität. Allerdings war es ein langer Weg diese auch vollständig umzusetzten. Als er den Betrieb im Jahre 1990 von seinen Eltern übernahm, handelte es sich um einen klassischen, landwirtschaftlichen Mischbetrieb. Sein oberstes Ziel war es ein florierendes, selbstvermarktendes Weingut aufzubauen.

2012-domina-spaet-trocken-BBMit 7,5 Hektar Weinbergsfläche in den bekannten Lagen Escherndorfer Lump und Volkacher Ratsherr, der langjährigen Mitgliedschaft in der Winzervereinigung Frank&Frei und zahlreichen Preisen und Auszeichnungen (Bayerischer Staatsehrenpreis, 1. Platz Internationaler Müller-Thurgau-Preis, 2 Trauben Gault Millau etc.) kann dieses Unterfangen wohl als gelungen bezeichnet werden.

Die „2012er Domina Spätlese trocken“ läuft als teuerster Rotwein im dreigliedrigen Sortiment (Neues Franken, Klassisches Franken, Großes Franken) unter der Kategorie „Großes Franken“. Auf der Hompage heißt es: „Hinter diesen Weinen steckt die ganze Philosophie und Leidenschaft von Walter“ und „nur Trauben aus den Filetstücken des Volkacher Ratsherr und des Eschendorfer Lump eignen sich dafür“.
Durchaus vielversprechende Worte, welche aber auch erst einmal eingelöst sein wollen. Die Wahrheit liegt wie immer im Glas!

Die fränkische Rotweinsorte Nummer Eins in den Händen eines sehr guten Winzers und noch dazu aus einem Top-Jahrgang als trockene Spätlese. Meine Vorfreude auf den Inhalt der bauchigen Flasche war geweckt. Und wurde keineswegs enttäuscht. Der Wein ist sehr präzise und sehr sortentypisch.

Im Glas präsentiert er sich mit funkelnder, kirschroter Farbe. Besonders gut gefällt mir an der Nase die Balance zwischen reifer Frucht und balsamischer Würze.
Die fruchtige Seite wird von kirschigen und pflaumigen Noten repräsentiert. Für Spannung sorgen die (holz)würzigen, an Piment und Wacholder erinnernden Noten. Auch mein heißgeliebter, für die Sorte typischer Rote-Beete-Ton fehlt nicht.

Am Gaumen präsentiert sich die Erhard’sche Domina ungemein elegant mit polierten Tanninen und feinstem Säurenerv. Der Wein gleitet über die Zunge und begeistert mit seiner Frische und Transparenz. Kühl, mit fast schon seidiger Eleganz fließt er über die Zunge. Dank einer sehr feinfühligen Extraktion finden sich Nachhall auch keine Bittertöne, die manchmal, sofern sie zu sehr ausgeprägt sind, eher störend wirken. Das ist ganz klar fränkische Domina-Championsleague. Der Wein lässt sich zwar wunderbar solo trinken, aber der Genuss wird in meinen Augen durch ein passendes Essen nochmals gesteigert. Besonders gerne in Kombination mit Wild aus heimischer Jagd.

2007 „Sonnenfang“ Rotwein-Cuvée Spätlese trocken, im Barrique gereift, Obereisenheimer Höll

Weingut Krämer, Obereisenheim

Erwischt! Geben Sie es zu! Bestimmt haben Sie sich, als Sie den Jahrgang gelesen haben, eine oder sogar mehrere der folgenden Fragen gestellt: Ein acht Jahre alter Rotwein, ist der nicht viel zu alt? Kann man den überhaupt noch trinken? Oder ist das am Ende sogar ein Druckfehler? Die Antworten lauten der Reihe nach: nein, ja (sehr gut sogar!) und nein.

2007-hoell-cuvee-spaet-trockenDoch was verbirgt sich eigentlich für ein Wein hinter der ellenlangen Bezeichnung auf dem Etikett? Da es sich um eine Cuvée handelt, müssen folglich mindestens zwei Rebsorten beteiligt sein. In unserem Fall hat Winzer Gerd Krämer zwei Sorten aus der Burgunderfamilie, nämlich Schwarzriesling und Spätburgunder, miteinander vermählt und in Barriquefässern aus heimischer (Spessart-)Eiche reifen lassen.
Da die Amtliche Prüfnummer aus dem Jahr 2011 stammt, ist anzunehmen, dass der Wein mindestens zwei Jahre im Fass und ein Jahr auf der Flasche reifen durfte, bevor er in den Verkauf kam. Eventuell sogar volle drei Jahre im Fass. Da bewegen wir uns, was die Verweildauer im Holz betrifft, dann schon in Rioja-Reserva-Dimensionen.

Und genau an diesen Typus spanischen, holzfassgereiften Rotweins hat mich unsere Cuvée „Sonnenfang“ beim Verkosten auch erinnert. Hier fließt durchaus kein zarter und eleganter Burgunder ins Glas, sondern ein mittelkräftiger, eher maskuliner Rotwein. Die glanzhelle, granatrote Farbe wirkt für das Alter von mehr als acht Jahren relativ unverbraucht, sogar fast jugendlich. Die Nase ist ganz klar dominiert von den Aromen des Barriqueausbaus.
Waren die Holznoten in der Jugend möglicherweise etwas zu dominant, so haben sie sich jetzt gut in das Gesamtbild integriert und lassen den fruchtigen Noten von Sauerkirsche und Brombeere ausreichend Platz zur Entfaltung.

Am Gaumen sorgen die präsenten (Holz-)Tannine für Grip und Struktur. Ein Wein zum Kauen und Festbeißen, nichts für Eleganztrinker. Wer Nebbiolo in seiner eher spröden, oft sehr fordernden tannin- und säurehaltigen Art mag, ist hier genau richtig. Ich würde den Wein auch eher als Speisenbegleiter einsetzen. Zu Schmorgerichten wie Ochsenbäckchen mit einer gehaltvollen Rotweinsauce beispielsweise. Der Wein braucht auf jeden Fall viel Luft, um sich zu entfalten. Dekantieren zwei, drei Stunden vor Genuss kann nicht schaden.

2013 Thüngersheimer Solaris Auslese

Weingut Schwab, Thüngersheim

Gemäß dem selbst durch das Weingut gewählten Motto „Tradition mit Fortschritt verbinden“, präsentiere ich Ihnen heute einen Wein, welcher definitiv die fortschrittliche Seite des Thüngersheimer VDP-Betriebes herausstellt.

2013-thuengers-solaris-ausleseBei der pilztoleranten Rebsorte, welche 1975 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg durch Norbert Becker aus den Elternsorten Merzling und Geisenheim 6493 gekreuzt wurde, handelt es sich um eine Kreuzung neueren Datums. In Franken sind gerade einmal knapp sieben Hektar mit dieser „fortschrittlichen“ Rebsorte bestockt. Ihr Name leitet sich von „sol“, dem lateinischen Wort für Sonne ab.

Mit der 2013er Auslese von Thomas Schwab geht dann auch sprichwörtlich die Sonne im Glase auf. Der Wein besitzt einen strahlenden Glanz und fließt mit herrlich hellgoldener Farbe ins Glas. Man denkt automatisch an die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen, welche sich auf der Fensterbank brechen und den Winter in seine Schranken weisen. Auch in der Nase besitzt die Solaris Auslese eine geradezu suggestive Kraft. Im Vordergrund steht die betörend-exotische Frucht mit deutlichen Anklängen von reifer Ananas und Flugmango. Aber auch floral-kräuterige Noten kommen noch hinzu und steigern die Komplexität des Nasenbildes.

Am Gaumen präsentiert sich der Wein mit schmeichlerischer Eleganz und kommt wie auf Samtpfoten daher. Weder ist die Säure zu dominant noch die Restsüße zu klebrig. Wie beschreibt man diesen fantastischen Geschmackseindruck? Rund und ausgewogen trifft es wohl am besten. Eine Auslese, die ich auch als Schoppen trinken würde, habe ich nicht alle Tage im Glas. Aber Thomas Schwabs Exemplar gehört zweifelsohne dazu.

Da der Wein nicht granatenmäßig süß ist, würde ich ihn nicht als klassischen Dessertwein einsetzen, sondern eher als Begleiter zu einer schönen Käseplatte vom Affineur Ihres Vertrauens. Was für eine herrliche Auslese! Nicht nur für Sonnenanbeter!

Wein direkt aus dem PC zapfen

Frankenweinliebhaber sichert sich Exklusivrechte für Deutschland

Frankens großer Online-Weinkeller macht es möglich: Der Frankenwein fließt aus dem Laptop direkt ins Glas. Dabei können die Kunden sogar zwischen sämtlichen Weinsorten wählen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen dieser neuen High-Tech-Errungenschaft.

Was benötige ich für die Weinbestellung?

Sie benötigen neben unserem Wein-Treiber lediglich den USB-Stick mit integriertem Zapfhahn. Frankenweinliebhaber ist exklusiver Partner für den deutschen Markt von USBwine – dem Erfinder dieser Idee. Neben einem USB-Stick und einem Zapfhahn benötigen Sie für den Wein-Download lediglich die entwickelte Software. Frankenweinliebhaber.de ist ein Partner von USB wine, dem Erfinder dieser Idee.

Wie läuft die Bestellung ab?

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=CRL1SeTJ1rk&w=420&h=315]Der Aufwand ist sehr gering. Sie müssen den ausgesuchten Wein anklicken und die von Ihnen gewünschte Menge anklicken. Dabei entscheiden Sie, ob es ein „Achtel“ oder ein viertel Liter sein soll. Oder gleich eine Bocksbeutel oder eine ganze Flasche. Bezahlt werden darf mit Kreditkarte oder PayPal.

Zwischen welchen Weinsorten kann man wählen?

Ihnen steht das gesamte Angebot von frankenweinliebhanber.de mit über 900 Weinen von mehr als 50 Winzern zur Verfügung. Sie können zwischen Weißweinen, Rotweinen, Rose und Schnäpsen wählen.

Wo fließt der Wein heraus?

Aus dem Zapfhahn, der direkt am USB-Stick angeschlossen ist. Dieser kann zu- und aufgedreht werden, wie man es von einem Fässchen Bier gewohnt ist. Auf dem Laptop-Bildschirm können Sie anhand eines Ladebalkens verfolgen, wie viel Prozent der bestellten Menge bereits aus dem Hahn in Ihr Gefäß gelaufen ist.

Wann kann ich ordern?

Rund um die Uhr. Wenn Sie einmal nicht einschlafen können und spontan Lust auf ein Tröpfchen haben, können Sie Ihren Laptop jederzeit in Gang setzen.

Welche Vorteile hat der Käufer außerdem?

Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Sie können den Laptop zu Geburtstagen mitnehmen und müssen sich vorab keine Gedanken mehr über Geschenke machen. Ideal ist der Wein aus dem Laptop auch für Singlehaushalte, die nicht gleich eine ganze Flasche, sondern nur ein Gläschen trinken möchten.

Uwe Einspanier, der neben frankenweinliebhaber.de auch einer von beiden Geschäftsführern des IT-Dienstleisters regiogate GmbH ist, verspricht sich vom neuen Geschäftsfeld einiges. Er betont allerdings: „Leider sind wir mit der neuen Möglichkeit, Wein zu vertreiben, nicht rechtzeitig zur CeBIT fertig geworden. Das wäre mit Sicherheit ein absolutes Highlight gewesen.“

Na? Kurz überlegt: Ist das möglich? Das Viedeo gibt es schon seit 2007 aber leider konnte dieser Traum bis heute nicht umgesetzt werden – es handelt sich bei dem Eintrag um einen Aprilscherz.