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2014 Acolon Qualitätswein trocken

Weinerlebnis Stühler, Untereisenheim

Heute haben wir es im Rahmen der wöchentlichen Weinvorstellung wieder einmal mit einer Rebsorten-Premiere zu tun. Der Acolon gehört zu den neueren roten Rebsorten und wurde 1971 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg gekreuzt. Die Eltern sind Lemberger (Blaufränkisch) und Dornfelder. Nachdem im Jahr 2002 die Sortenzulassung erteilt wurde, fand die Sorte rasch 2014-hoell-acolon-trockenVerbreitung. Sie wird in Deutschland aktuell auf ca. 480 Hektar angebaut (0,5 % der Gesamtfläche). Davon entfallen gut 50 Hektar auf das Anbaugebiet Franken.

Die Sorte gilt als frühreifend und liefert im Vegleich zu ihren Elternsorten höhere Mostgewichte. Die Weine besitzen in der Regel eine gute Färbung und ausgeprägte Fruchtaromen bei guter Struktur und harmonischen Gerbstoffen.

Die Trauben für den Acolon von Familie Stühler sind in der Lage „Untereisenheimer Höll“ gewachsen. Im Glas zeigt er eine wunderbar purpurrote Farbe. Beim Riechen am Glas zeigt der Wein sowohl fruchtige als auch würzige Noten, welche mich an Teer und Waldfrüchte erinnern. In Anlehnung an die Barolo-Allegorie der frisch geteerten Straße, welche an einem Feld blühender Rosen vorbeiführt, kommt mir beim Stühler’schen Acolon ein kleiner Feldweg in den Sinn, welcher gerade asphaltiert wird und an dessen Rand üppig behangene Brombeersträucher mit vollreifen Früchten stehen.

Am Gaumen zeigt er sich momentan noch als Rauhbein mit Charme. Die Tannine sind zwar feinkörnig, aber noch nicht ganz eingebunden bzw. abgeschmolzen. Das stört aber nicht weiter, denn der Wein hat genug Körper und Fruchtsubstanz, um trotzdem schon Trinkfreude zu bereiten. Geschmacklich kommt eine aparte Waldbeerennote zum Tragen, welche im Nachhall in eine feine, an Lakritze und Tapenade (südfranzösische Olivencreme) erinnernde Note mündet.

Damit wären wir auch schon bei der Speisenbegleitung. Eine gegrillte Lammhaxe oder eine geschmorte Lammschulter (mit Tapenade eingerieben) sollte ein gutes Match ergeben.