Home » Weinvorstellung » 2015 Bacchus Kabinett trocken „Alte Reben“ – Volkacher Ratsherr

Archive

2015 Bacchus Kabinett trocken „Alte Reben“ – Volkacher Ratsherr

Weingut Manuel Sauer, Nordheim

Nachdem wir unaufhaltsam auf das alljährliche Sommerende zusteuern, möchte ich Ihnen heute den ultimativen Motto-Wein präsentieren. Sie erinnern sich ja vielleicht, in der letzten Vorstellung ging es an gleicher Stelle um den Anlass- beziehungsweise Motto-Wein. Hier und heute also nun mein SommerUrlaub-Ichfahrnichtwegaberlassesmirzuhausegutgehn-wobleibteigentlichdersommer-Wein. Balkonien lässt grüßen oder so ähnlich.

2015-ratsherr-bacchus-altereben-trockenWie ich schon des öfteren geschrieben habe, ist der Sauvignon-Blac in deutschen Weingärten seit einigen Jahren die Boom-Sorte schlechthin. Mit seiner frischen, knackigen und fruchtbetonten Art kommt er dem Verlangen vieler Weintrinker nach aroma-intensiven Tropfen nach.

Für einige Winzer, welche nicht jeden Trend mitmachen wollen oder internationalen Sorten eher skeptisch gegenüber stehen, sind die Rebsorten Scheurebe und Bacchus hervorragende Alternativen mit teilweise ähnlichem aromatischem Profil.

Und um genau solch ein Exemplar handelt es sich bei dem trocken ausgebauten Bacchus Kabinett von Manuel Sauer. Der Wein zeigt in der Tat sowohl vom Duft her als auch im Geschmack Ähnlichkeiten mit so manchem Sauvignon Blanc.

Bereits die Nase mit ihren pflanzlich-vegetabilen Anklängen weist in diese Richtung. Ich nehme Noten von Erbsen, Zuckerschote und frisch gemähtem Gras wahr. Aber auch fruchtige Komponenten, welche an Kiwi, Stachelbeere und Zitrus denken lassen, sind vorhanden. Insgesamt ein tolles, eher „internationales“ Nasenbild, das relativ wenig mit dem typischen  traubig-würzigen Bukett eines „normalen“, fränkischen Bacchus zu tun hat.

Am Gaumen hat der Wein Saft und Würze. Eine leicht phenolische (Gerbstoff-)Note sorgt für Grip und Spannung. Geschmacklich tritt vor allem eine herbe Maracuja-Note in Erscheinung, die in der Nase noch nicht wahrnehmbar war. Für meinen Gusto ist das ein toller Sommerwein, den man ruhig ein, zwei Grad kühler servieren kann als sonst üblich (6-8 Grad). Und dann sollte es eigentlich nur noch ein Geräusch zu hören geben: zissssschhhhhh!

Prämierung: AWC Vienna Gold – Für 6,20 Euro bei frankenweinliebhaber.de