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2017er GS trocken Qualitätswein aus Gemischter Sortenpflanzung Laudaer Altenberg

Weingut Johann August Sack, Lauda-Königshofen
Die Steillage „Laudaer Altenberg“, die Heimat für die Reben dieses Weines, gehört zu den wenigen nicht flurbereinigten Weinbergen Frankens. Die charakteristischen 2017-gs-trockenSteinmauern sind hier landschaftsprägend. Viele Orchideen sowie seltene Schmetterlinge und Vögel sind heute am Altenberg zu finden. So erscheint es nur folgerichtig, die Iris als Etikettenmotiv zu verwenden, da auf den Trockenwiesen und an den Steinriegeln des Laudaer Reblandes die wilden Schwertlilien wachsen.
In dieser einmaligen Kulturlandschaft also stehen die drei Rebsorten für diesen Wein in gemischter Anpflanzung. Früher bezeichnete man diese Art der Kultivierung als „Gemischten Satz“. Dieser Begriff ist mittlerweile ursprungsgeschützt und innerhalb der EU nur noch für Weine aus Österreich zugelassen.

Dabei hat der Mischanbau mehrerer Sorten im gleichen Weinberg unter dem Namen »Alter Fränkischer Satz« eine lange Tradition in Franken. Bis in das 16. Jahrhundert war er Standard in unseren Breitengraden, heute ist er jedoch fast verschwunden. Charakteristisch ist die Vielzahl enthaltener Sorten. Neben der Hauptsorte Silvaner gehören auch heute noch gängige Varietäten wie der Riesling, Muskateller, Gewürztraminer und Gutedel dazu. Aber auch historische, fast ausgestorbene Sorten wie Vogelfränkisch, Adelfränkisch, Weißer Lagler, Geisdutte, Weißer Heunisch und Hartblau sind traditionelle Bestandteile.

Heute haben wir es allerdings mit einer modernen Interpretation zu tun. Beim Weingut Sack handelt es sich um drei Neuzüchtungen, allesamt eher auf der aromatischen Seite angesiedelt: Müller-Thurgau, Bacchus und Kerner. Die Trauben werden am selben Tag gelesen und zusammen gekeltert. Das Ergebnis ist ein fruchtbetonter, würziger Weißwein mit dem gewissen Etwas. In der Nase präsentiert er sich von seiner betont fruchtigen Seite: Da ist viel gelbe Frucht im Spiel, vor allem Mirabelle, etwas kandierte Ananas und ein Hauch Quitte. Die typisch traubige Art eines sortenreinen Bacchus fehlt hier weitestgehend. Dafür ist eine leicht muskatige Würze, wie wir sie vom Müller her kennen, in der Nase vorhanden.

Am Gaumen präsentiert sich unser „Mischsatz“ geradezu herrlich harmonisch, ohne aber auch nur eine Sekunde zu langweilen. Vom Ansatz her wirkt er zwar fast sogar etwas ölig, bleibt aber mit seinen 12,5% vol. Alkohol im mittelkräftigen Bereich. Er zeigt Präsenz am Gaumen und bleibt im Nachhall lange haften. Was mir an seinem Geschmacksbild, welches sich vom Naseneindruck deutlich unterscheidet, besonders gut gefällt, ist die dezent fruchtige Art. Zu den Noten von Apfelschale und Zitrone gesellen sich herb-nussige Noten und eine phenolische Komponente. Das ist insgesamt eher herbstlich getönt und passt hervorragend in diese Jahreszeit. Besonders gut kann ich mir diesen Tropfen zur Käseplatte oder auch zum klassischen Raclette und Fondue vorstellen.