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2017 Echter Silvaner Iphöfer-Julius-Echter-Berg

Weingut Ilmbacher Hof, Iphofen

Beim Betrachten des Etiketts kommt wahrscheinlich nicht wenigen Konsumenten die Frage in den Sinn: Gibt es denn auch einen unechten Silvaner? Die Antwort könnte in 2016-echtersilvanereinem gewissen Sinne „Ja“ lauten. Unter „echt“ laufen alle Spielarten des Silvaners: grüner, gelber, blauer und roter Silvaner. Als „unechten“ könnte man den sogenannten „Muskat-Silvaner“ oder auch „Muskat-Sylvaner“ bezeichnen. Hierbei handelt es sich um ein früher gängiges Synonym für die Sorte Sauvignon Blanc, welches aber heutzutage (auf dem Etikett) nicht mehr erlaubt ist.

Aber ich möchte Sie hier nicht auf eine falsche Fährte locken, denn Familie Fröhlich vom Ilmbacher Hof intendiert mit der Bezeichnung „Echter Silvaner“ etwas anderes. Es handelt sich um ein Wortspiel, welches angelehnt ist an die Herkunft des Weines. Die Reben, an welchen die Trauben für diesen Silvaner gewachsen sind, stehen nämlich im Iphöfer-Julius-Echter-Berg, zweifellos eine der Spitzenlagen Weinfrankens. Echter Berg = Echter Silvaner könnte also die Kurzformel lauten.

Darüber hinausgehend erwarte ich mir aber noch etwas anderes, wenn ein Winzer ein solches Wortspiel verwendet. Und zwar in folgendem Sinne: Echter Silvaner = authentischer, typischer Silvaner. Quasi der Prototyp eines fränkischen Silvaners. Deshalb wenden wir uns nun auch dem Wein zu und wollen herausfinden, ob diese Erwartungen erfüllt werden.

Spontan würde ich sagen, Mission erfüllt. Die Nase ist Silvaner in Reinkultur. Einfach herrlich. Da sind gelbfruchtige Anklänge, welche an eine reife Birne denken lassen, vorhanden. Erdige Noten in Richtung Kartoffelkeller und nasser Ton. Auch ein „süßlicher“ Duft von getrockneten Heublumen schwingt mit. Was mich besonders begeistert ist der Umstand, dass neben den Trockenblumen-Noten auch frische, florale Blütendüfte vorhanden sind. Insgesamt ein vielschichtiges, in sich stimmiges (Silvaner-)Nasenbild.

Am Gaumen dann „fränkisch trocken“ mit einer bestens integrierten Säure. Der Wein besitzt einfach eine tolle Struktur, kommt dabei aber ohne nennenswerte Phenolik aus. Frucht, Säure, Restzucker und Körper (Alkoholgehalt) stehen in einem idealen Verhältnis zueinander. Geschmacklich nehme ich in erster Linie eine frische, belebende Zitrusnote wahr mit einem leichten Einschlag in Richtung herber Limettenzeste. Der ist rund am Gaumen, ohne weichgespült zu sein. Ein herrlicher Silvaner, der jederzeit eine Trinkempfehlung verdient.

Echter Berg. Echter Silvaner. Echt gut. Ein echter Franke eben.