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#schmittino Rotweincuvée trocken

Weingut Ludwig Schmitt, Gerbrunn

Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, ist meine „Kolumne“ in den letzten Wochen ziemlich rotweinlastig. Dies hat ganz profane Gründe. In erster Linie liegt es daran, dass mein Weingeschmack bis zu einem gewissen Grad schon von jeher jahreszeitlich geprägt war. Im Frühjahr und Sommer, sprich der warmen bis heißen Jahreszeit, überwiegt die Lust auf Weiß- und Roséweine. Im Herbst und Winter, wenn es draußen ungemütlich und kalt wird, spenden gut strukturierte Rotweine Wärme und Trost.

Das Weingut Ludwig Schmitt aus Gerbrunn bietet mit seiner Rotweincuvée „schmittino“ einen Grenzgänger an, welcher sowohl in der warmen Jahreszeit, am besten leicht gekühlt, als auch im Herbst und Winter kredenzt werden kann. Es handelt sich um einen fruchtbetonten, mittelkräftigen Rotwein, welcher eine Cuvée aus den drei Neuzüchtungen Domina, Regent und Dornfelder darstellt.

Bereits in der Nase gibt er klar die Richtung vor. Fruchtig und eingängig, wie er sich präsentiert, möchte er einer breiten Schicht von Weintrinkern imponieren, ohne sich aber zu sehr anzubiedern. Von einem Frucht-Overkill sind wir weit entfernt. Dafür sorgen feinwürzige und leicht rauchige Noten, welche die herrlich reintönige, dunkle Beerenfrucht aus der Nase ergänzen bzw. begleiten. Die rauchig-würzigen Noten stammen vom teilweisen Ausbau im Holzfass, was für einen Rotwein dieser Preisklasse durchaus bemerkenswert ist, und ergänzen die saftige, mit einem Touch Vanille unterlegte Brombeer- und Preiselbeerfrucht perfekt.

Am Gaumen nimmt die Frucht geschmacklich leicht säuerliche Züge an. In erster Linie wird bei mir die Assoziation reifer Sauerkirschen geweckt. Die Tannine sind harmonisch und feinkörnig und werden im Nachhall von der strukturgebenden Säure abgelöst, welche sich mit einer feinen Bitternote verbindet.

Ein feiner Rotwein, den ich mir sowohl solo getrunken gut vorstellen kann als auch als Begleiter zu rustikalen Schmorgerichten wie einem Gulasch, Rinder- und Schweinebäckchen oder auch einem deftigen Zwiebelrostbraten.