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2014 Blanc de Noir trocken (Pinot Noir)

Weingut Ludwig Schmitt, Gerbrunn

Erst vor kurzem schrieben wir vom Prestige des Champagners und der wenig bekannten Tatsache, dass der „Schwarzriesling“ ein gewichtiger Bestandteil seiner jahrgangslosen Cuvée-Varianten ist. Heute haben wir es mit dem anderen roten „Cuvée-Partner“ zu tun, dem Pinot Noir oder hier bei uns in Deutschland besser als Spätburgunder bekannt.

Falls Ihnen jetzt gedanklich der Einwand in den Sinn kommt, dass Champagner aber doch hell wie Weißwein ist, dann sind Sie beim Lesen dieser Zeilen der Lösung des Rätsels schon ganz nahe. Für 2013-blancdenoir-kabinett-trockenseinen „Blanc de Noir“ hat Winzer Ludwig Schmitt die reifen und gesunden Spätburgundertrauben „unverletzt“ auf die Kelter gebracht und sofort abgepresst, bevor die Farbpigmente aus der Beerenhaut in den Saft übergehen konnten. Voilà, das ist schon das ganze Geheimnis. Deshalb auch die Bezeichnung „Blanc de Noir“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Weiß von Schwarz“, also ein Weißwein aus schwarzen bzw. roten Trauben.

Vor dem Öffnen einer Flasche „Blanc de Noir“ sind wir stets gespannt, mit welcher Farbschattierung der Wein ins Glas kommt, erinnern manche Vertreter dieser Gattung doch eher an einen Weißherbst. Beim Einschenken des ersten Probeschluckes entpuppt sich der 2014er vom Weingut Schmitt gleich als würdiger Vertreter seiner Gattung. Er funkelt wunderbar strohgelb im Glas. Das Nasenbild ist sehr dezent, keine vordergründige Frucht drängt sich auf. Am ehesten nehmen wir noch etwas gelbe Pflaume wahr. Lyrisch formuliert, erinnert der Duft an einen sommerlichen Kräutergarten nach einem erfrischenden Regenschauer. Hier wird eher die feine Klinge bevorzugt. Freunde intensiver Reize werden Ihr Geschmacks-Glück wahrscheinlich woanders suchen müssen.

Auch am Gaumen überzeugt der „Weißgekelterte“ von Ludwig Schmitt durch Eleganz und Feinheit. Dafür zeichnet in erster Linie die saftige und lebendige Säure verantwortlich, welche für viel Spiel am Gaumen sorgt, ohne aggressiv zu sein. Geschmacklich kommt vornehmlich eine zarte Würze in Verbindung mit mineralischen Noten zum Tragen. Auch am Gaumen zeigt sich wenig Frucht. Aber das ist kann in gewisser Hinsicht auch von Vorteil sein.
Das große Plus solcher Weine ist in unseren Augen ihre hervorragende Eignung als vielseitiger und anpassungsfähiger Speisenbegleiter. Egal ob zu Sushi, zum „Wiener Schnitzel“ oder zu Fischgerichten in sämtlichen Varianten: Ein guter „Blanc de Noir“ geht immer!

Der Wein kann bei Frankenweinliebhaber für 8,00 Euro (zzgl. Versand – ab 12 Flaschen versandkostenfrei) bestellt werden.