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2020 Kerner Kabinett halbtrocken – Schmackofatz für unter 5 Euro!

Weingut Meyer, Winterhausen

Nachdem das Gros der hier präsentierten Weine sich im trockenen Bereich bewegt, stelle ich Ihnen heute zur Abwechslung wieder einmal einen halbtrockenen Schmackofatz-Wein vor.

Dass der halbtrockene Kerner von Familie Meyer trotz seiner deutlich schmeckbaren Restsüße zu keiner Zeit anbiedernd und auf Gefälligkeit getrimmt wirkt, liegt nach meiner Einschätzung hauptsächlich an der Tatsache, dass man die Sorte mit einiger Berechtigung als „kleinen Verwandten des Rieslings“ bezeichnen kann.

Ebenso wie dieser ist er in der Lage, säurebetonte, bisweilen sogar rassige Weine hervorzubringen. Dies mag insofern nicht verwundern, als es sich doch um eine 1929 von August Herold an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg aus Trollinger und Riesling gezüchtete Sorte handelt. Trotz seiner schwindenden Popularität – von einstmals fast 8.000 Hektar in ganz Deutschland sind nur noch etwa 2.300 übriggeblieben – zählt er für mich immer noch zu den wertvollen, anbauwürdigen Sorten. Wie ich zu dieser Ansicht komme, lässt sich, so denke ich, ganz gut mit unserem „Wein der Woche“ im Glas nachvollziehen.

Der Wein präsentiert sich mit jugendlich glänzender, grüngelber Farbe. Im Duft verströmt er eine schöne Frische mit kernertypischen Eisbonbon-Noten. Meine erste Assoziation ist meistens, wenn ich diese Note rieche, die eines klaren Gebirgsbaches. Doch auch die Frucht und sogar etwas Kräuteranspielungen kommen nicht zu kurz. Neben einer ausgeprägten Ananasnote treten noch Anklänge von reifem Apfel und Zitronenmelisse in Erscheinung. Abgerundet wird das Nasenbild durch einen Touch Hefe und Mineral.

Am Gaumen dominiert die exotische Komponente der Ananas, aber auch Zitrusaromen, welche in der Nase nicht deutlich in Erscheinung treten, prägen den Kerner Kabinett geschmacklich. Der Wein ist von einer großartigen Saftigkeit geprägt, welche durch das kongeniale, fein austarierte Zusammenspiel der moderaten Restsüße (13,8 g/l) und der perfekt dazu passenden, lebendigen Säure zustande kommt. Wunderbar leicht und beschwingt gleitet er über die Zunge. Mit 11,5 % Vol. Alkohol repräsentiert er die Prädikatsstufe Kabinett in idealer Art und Weise. Manchmal hat man es ja auch mit einer abgestuften Spätlese zu tun. Hier gilt quasi frei nach Tina Turner: What you drink is what you see (on the label).

Ach ja, falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte: Neben der saftigen Frucht sind der Geschmack und der Nachhall des Weiteren von der Eisbonbon-Note aus der Nase, frischen Gebirgskräutern und einer phenolischen Note (Tonic Water) geprägt. Die einzelnen Komponenten wie Alkohol, Restsüße und Säure sind perfekt ausgewogen und ergeben einen süffigen, überaus preiswerten Tropfen, welcher sich quasi von alleine „wegsüffelt“. Bei weniger als fünf Euro für die Literflasche kann man nur von einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen, wie ich finde.

2016 Dettelbacher Berg-Rondell Silvaner Eiswein

Winzerhof Kieselsmühle

Heute muss ich wieder einmal mit der alten Leier vom Propheten, der im eigenen Land nichts gilt, kommen. Das Ausland geht auf die Knie vor unseren edelsüßen Weinen und schleckt sich alle zehn Finger danach, hier bei uns würdigt sie kaum ein Genießer eines Blickes.

Natürlich ist klar, dass dies keine Weine sind, welche man ständig, geschweige denn täglich trinkt. Dafür sind sie im Verhältnis viel zu kostspielig und auch zu sättigend süß.

Aber für besondere Anlässe wie Feiertage, Geburtstage und sonstige Jubiläen stellen sie als Krönung des Menüs ein echtes Highlight dar. Heute möchte ich Ihnen eine phantastische Spezialität und echte Rarität deutscher Winzerkunst vorstellen: den Eiswein.

Die wahrscheinlich erste, eher dem Zufall geschuldete Eisweinernte, fand in Bingen statt. Die Qualität der Trauben des Jahrgangs 1829 war so schlecht, dass sie nicht geerntet wurden. Als man sich im Februar des Jahres 1830 doch eines Besseren besann und die nun gefrorenen Trauben erntete und kelterte, stellte sich heraus, dass der Wein sehr konzentriert und süß und alles andere als von schlechter Qualität war. Eine planmäßige und regelmäßige Eisweinproduktion gibt es aber erst seit den 1960er Jahren. Laut Weingesetz müssen die gefrorenen Trauben bei -7° Celsius geerntet und gekeltert werden. Dadurch, dass ein Großteil des in den Beeren enthaltenen Wassers in gefrorenem Zustand in der Kelter zurückbleibt, rinnt ein hochkonzentrierter, süßer Most von der Traubenpresse. Dieser muss mindestens das Mostgewicht einer Beerenauslese aufweisen, nämlich 125° Oechsle.

Dank eines deutschen Winzers, welcher in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Kanada ausgewandert ist und dem Eiswein dort zu großer Popularität verholfen hat unter den dort herrschenden optimalen Bedingungen, ist Kanada mittlerweile mit einem Anteil von 80 % der größte Eisweinproduzent weltweit.

Unser Wein stammt aus einem der besten Jahrgänge für Eisweine in den letzten 20 Jahren. Im Jahr 2016 sank bereits um den 30. November herum das Thermometer im Weinberg unter die magische Schwelle von -7° Celsius, so dass sehr gesunde Trauben in gefrorenem Zustand eingebracht werden konnten. Die daraus resultierenden Weine bestechen durch große Reintönigkeit und Brillanz. Der Eiswein vom Weingut Kieselsmühle stammt aus der Lage „Dettelbacher Berg-Rondell“ und wurde aus der fränkischen Paradesorte Silvaner gekeltert. Natürlich hat er nicht das fulminante Säurespiel eines Riesling-Eisweins, aber was da ins Glas kommt, ist trotzdem nur als phantastisch zu bezeichnen.

Die hellgoldene Farbe verheißt konzentrierte Aromen und macht neugierig auf den Duft. Die Nase bietet ein wahres Füllhorn verdichteter, konzentrierter Fruchtaromen: Quittengelee, Birnendicksaft, Trockenaprikose, Korinthen und feinste Honignuancen, um nur ein paar zu nennen.

Dank eines für einen Süßwein relativ hohen Alkoholgehaltes von 11,5 % Vol. legt er einen „weinigen“ Charakter an den Tag, was ich sehr begrüße. Heutzutage weisen viele edelsüße Kreszenzen nur 7 oder 8 % Vol. Alkohol auf, aber dafür enorm hohe Restzuckerwerte.

Unser Silvaner Eiswein ist zwar deutlich süß, dennoch hat man immer das Gefühl, einen Wein zu trinken und keinen Traubensaft. Wie schon oben erwähnt, darf man nicht die Rasse eines Rieslings erwarten, aber das charakteristische Süße-Säure-Spiel des Eisweins ist vollständig vorhanden. Jeder Schluck begeistert mit hochkonzentrierter Aromatik von Trockenfrüchten untermalt von einem quicklebendigen Säurespiel. Ich bin verzückt. Da gewinnt der Songtitel „Heaven Is a Place on Earth“ von Belinda Carlisle eine ganz neue Bedeutung.

Zum weihnachtlichen Stollen, zum Früchtebrot oder zu Karthäuser Klößen mit Weinschaumsauce ist dieses Elixier jede Versuchung wert!

Ein Wein für die besonderen Momente im Leben.

2019 Klingenberger Schlossberg Portugieser

Weingut Anja Stritzinger,Klingenberg

Auf diesen Wein habe ich mich schon länger gefreut, da es recht selten vorkommt, dass ich Ihnen einen Portugieser an dieser Stelle präsentieren kann. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach gehört der Portugieser zu den sträflich vernachlässigten klassischen Sorten. Und dies nicht einmal wegen seiner geringen Anbaufläche. Von der Tendenz her geht es zwar abwärts, von 4.440 Hektar im Jahr 1995 sind nur noch 2.670 Hektar übrig, aber er behauptet damit nach wie vor den dritten Platz bei den roten Sorten in der gesamtdeutschen Anbaustatistik.

Vielmehr schmerzt es, mitansehen zu müssen, wie das Potential der Sorte meist vergeudet wird. Allzu oft landet er unter Ausnutzung hoher Hektarerträge als halbtrockener, belangloser Wein pfälzischer oder rheinhessischer Provenienz in der Literflasche. Dabei kann die Sorte so viel mehr, wenn der Winzer es gut mit ihr meint und die Erträge im Weinberg begrenzt. Wenn er sie dann auch noch in eine sehr gute Lage pflanzt, dann kommen Weinfreunde in den Genuss eines mittelkräftigen, samtigen Rotweins, der durchaus in Konkurrenz mit so manchem guten Spätburgunder treten kann.

Das Weingut Stritzinger aus Churfranken bietet der Sorte genau jene oben erwähnten optimalen Bedingungen. Darüber hinaus wird bereits seit 1990 sogar noch biologisch gewirtschaftet (Naturland). Die Rebstöcke stehen in der von Querterrassen geprägten, steilen Spitzenlage „Klingenberger Schlossberg“, welche sich durch ihre charakteristischen Buntsandsteinböden auszeichnet. Dass ein gerüttelt Maß an Idealismus nötig ist, um

solch einmalige Weinbergslagen in mühevoller Handarbeit zu bewirtschaften und damit zum Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft beizutragen, muss wohl nicht gesondert erwähnt werden.

Unser 2019er Portugieser von Winzerin Anja Stritzinger wurde ganz traditionell auf der Maische vergoren und anschließend im großen Holzfass ausgebaut. Durch und durch der Tradition verpflichtet, ist die Flasche mit einem Naturkorken versehen, so wie fast alle Weine des Betriebs.

So wie man es von einem typischen Portugieser erwartet, präsentiert er sich nicht mit tiefdunkler Farbe im Glas, sondern mit einem durchscheinenden, mittleren Granatrot. Dies deutet bereits auf einen eher mittelkräftigen Rotwein hin. Bereits beim ersten Schnuppern am Glas, merkt man sofort, dass man es mit einem Rotwein zu tun hat und nicht mit einem roten Wein. Ich meine dies dahin gehend, dass die Aromatik derjenigen eines seriösen, durchgegorenen Rotweins entspricht und nicht eines erdbeerfruchtigen, roten Wässerchens.

Was für eine tolle, kirschfruchtige (Sauerkirsche) und würzige (Pfeffer, Lorbeer, Leder) Nase.

Am Gaumen zeigt der Wein, trotz eher leichter 12% Vol. Alkohol, eine tolle Stoffigkeit. Die Tannine sind feinpoliert und bilden zusammen mit der feinen Säure das Rückgrat. Es bleibt aber noch genügend Platz auf der Bühne, so dass die fruchtigen Sauerkirschnoten aus der
Nase geschmacklich zum Tragen kommen können. Eine bestens in die Gesamtstruktur des Weines eingebundene, an Lakritze erinnernde Bitternote, rundet den Gaumenauftritt ab und sorgt für einen langen Nachhall. Bei 0,0 g/l Restzucker können auch ausgewiesene Trockentrinker hier bedenkenlos zugreifen. Ein Portugieser, der eindrucksvoll das Potential der Sorte vor Augen führt. Als kulinarischen Begleiter kann ich ihn mir besonders gut zur Ente, zum Gänsebraten oder sämtlichen Wildgerichten vorstellen.

2020 weinLust Kerner halbtrocken

Weingut Laufer, Lisberg

Like ice in the sunshine. So schmilzt die Anbaufläche des Kerners, dieser bis Mitte der 1990er-Jahre ungemein populären Kreuzung aus Trollinger und Riesling, dahin. Leider hält dieser Trend, zwar gebremst, aber immer noch nach unten zeigend, weiterhin an. Waren im Jahr 2017 von einstmals knapp 8.000 Hektar noch 2.800 übrig, so sind es heute laut neuester Statistik des Deutschen Weininstituts über die bestockten Rebflächen in Deutschland nur noch 2.357 Hektar.

In Franken liegt der Kerner mit 171 Hektar Anbaufläche auf Platz 7 bei den weißen Sorten.

Das Erstaunliche ist, das Weingut Laufer hat sämtliche sechs vor dem Kerner platzierten Sorten ebenfalls im Anbau: vom Platzhirsch Silvaner, über den einstmaligen Leader Müller-Thurgau, dem fruchtig-würzigen Bacchus bis hin zu Riesling, Weißburgunder und Scheurebe.

Wer also in die Vielfalt des fränkischen Weinlandes eintauchen möchte, kann hier sprichwörtlich Sieben auf einen Streich erwischen.

Glücklicherweise halten Dieter Laufer und seine mittlerweile seit zwei Jahren für das Weingut verantwortlich zeichnende Tochter Kerstin Laufer dem Kerner in bester „fränkisch sturer“ Manier die Treue. Die Kerner vom Weingut Laufer stammen aus der östlichsten Weinbergs-Lage Frankens, dem „Unterhaider Röthla“. Jahrein, jahraus begeistert die Version in der Literflasche viele Stammkunden mit ihrer feinfruchtigen, saftigen Art.

In besonderen Jahren, zuletzt 2015 und 2018, gibt es als Spezialität eine trockene Variante, welche entweder im Stahltank oder sogar im Holzfass ausgebaut sein kann. Diese besonderen Tropfen taugen mitunter als Referenzweine für die Sorte.

Heute möchte ich Ihnen die halbtrockene 2020er-Version aus der weinLust-Linie vorstellen. Einen besseren vin de plaisir für die warme Jahreszeit kann ich mir kaum vorstellen, so saftig, fruchtig und frisch wie sich dieser gerade richtig restsüße Kerner präsentiert.

Ins Glas kommt er mit einem hellen Grüngelb, welches Zeugnis von seiner Jugend ablegt. Die Nase ist herrlich sortentypisch und zeigt neben fruchtigen Anklängen von Ananas, weißer Johannisbeere und Stachelbeere vor allem die berühmte Eisbonbon-Note des Kerners. Das Ganze wirkt ausgesprochen frisch und trinkanimierend. Die Lust auf den ersten Probeschluck ist enorm.

Am Gaumen wird die feine Restsüße durch die reife Säure ausgezeichnet in Balance gehalten. Der Wein ist wunderbar gschmackig, wie man in Österreich so schön sagt. Geschmacklich steht vor allem die Ananasfrucht aus der Nase im Vordergrund. Allerdings eher in konservierter Form, als frische Frucht. Hintenraus kommt die Gletschereis-Note mitsamt ihren leicht ätherisch-frischen Anteilen ins Spiel. Für Struktur sorgt eine tonische (Tonic Water), leicht ins phenolische gehende Komponente. Trinkt mehr Kerner, Leute. Eine mittlerweile unterschätzte Rebsorte, wie ich finde.

Eine Weinexpertise von unserem Weinfachberater Christian Büttner

2020 Nordheimer Vögelein Albalonga Spätlese

Weingut Am Vögelein, Nordheim am Main

Ich erinnere mich noch gut an eine Weinprobe Ende der 1990er-Jahre im Haus des Frankenweins in Würzburg. Der Moderator der Probe war der damalige Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau in Veitshöchheim. Er kredenzte uns als feierlichen Abschluss der Probe eine gigantisch gute Albalonga Auslese aus der Parade-Lage Würzburger Stein und bekräftigte den besonderen Wert der Sorte mit folgender Aussage: „So lange ich etwas zu sagen habe, wird die Sorte Albalonga einen festen Platz in unseren Weinbergen haben.“

Schade, dass mit dem Staatlichen Hofkeller ausgerechnet jener Betrieb, welcher der Sorte über Jahrzehnte die Treue gehalten hat, diese scheinbar nicht mehr im Anbau hat. Immerhin feiert die Sorte dieses Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum. Sie wurde 1951 an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau von Dr. Hans Breider aus den Sorten Rieslaner und Silvaner gezüchtet. In Franken wird sie nur noch auf ca. zwei Hektar angebaut, obwohl sie sozusagen ein urfränkisches Kind ist.

Aber zum Glück gibt es eine Handvoll Winzer, welche der Albalonga-Rebe die Treue halten und unbeirrt köstliche Tropfen, vorwiegend im Spätlese-Bereich und darüber, aus ihr keltern.

Es verhält sich nämlich ganz ähnlich wie bei ihrem Elter Rieslaner. Genau wie dieser zeitigt die Sorte nur bei ausreichender Reife, wir reden von Spätleseniveau aufwärts, gute Ergebnisse. Gelingt in besonderen Jahren eine edelsüße Variante, so handelt es sich oft um Spitzenweine, welche sogar dem Riesling den Platz auf seinem Thron streitig machen können. Kennzeichend für solche Albalonga-Kreszenzen sind ihre Ausdrucksstärke und die enorme Aromenvielfalt mit exotischen Noten.

Wir bewegen uns bei der 2020er Spätlese von Familie Schneider aus Nordheim zwar relativ gesehen, zumindest laut Etikett, auf dem Einstiegs-Level für Albalonga-Edelkreszenzen, aber was wir hier ins Glas bekommen, sorgt locker für Anflüge von Verzückung und Augenrollen. Zumindest wenn man restsüße Weine mag. Die Nase ist einfach herrlich. Exotik pur. Ein bischen ätherisch angehauchte Mango wird von herb-fruchtigen, exotischen Noten begleitet. Hier fallen mir in erster Linie Karambole (Sternfrucht) und Physalis ein. Für die Frische gesellt sich noch ein Spritzer Limettensaft dazu.

Am Gaumen wirkt dieser wunderbare Tropfen, der sich vom Mostgewicht her locker im Auslesebereich bewegt, trotz 53 g/l Restzucker überhaupt nicht klebrig süß. Zu diesem Umstand trägt in erster Linie die reife, Frische versprühende Säure bei. Mit 7,5 g/l liegt sie für meinen Geschmack im idealen Bereich. Das Süße-Säure-Spiel sorgt für einen Spannungsbogen und verhindert, dass sich ein vorschneller Sättigungseffekt einstellt. Geschmacklich dominieren eine saftige Maracujanote und eine vife Limettensäure. Der Nachhall ist beeindruckend lang und mir stellt sich beim Trinken die Frage, ob dieser wunderbar austarierte, saftige Tropfen überhaupt eine Begleitung benötigt oder ob man ihn nicht lieber mit einem Lächeln im Gesicht pur genießen sollte. Ich denke letzteres. Mit seiner verführerisch exotischen Art und der feinen Süße ersetzt er, zumindest im Sommer, locker jedes Dessert.